Newsletter vom 23.06.2022
Wir waren vor Ort und haben einige unserer SCHULWEG-Projekte in Südafrika und in Namibia besucht !!!!
Liebe Freunde des SCHULWEG e.V.,
unsere Satzung gliedert den Auftrag unseres SCHULWEG e.V. in leben. - lernen. - entwickeln. Diese Gliederung möchten wir auch für unseren Reisebericht übernehmen. In den nächsten Wochen möchten wir Sie/euch in drei aufeinander folgenden Berichten an dem Erlebten teilhaben lassen. Heute beginnen wir mit dem Vor-Ort-Bericht I - leben - SO GEHT ES UNSERER STRASSENKÜCHE:
Während der Reise haben wir wieder einmal erfahren, wie wichtig der direkte Kontakt zu unseren Freunden vor Ort ist. Diese sehen in dem Besuch aus Europa eine Bestätigung und Würdigung ihres Engagements. Im Laufe der Jahre entwickelten sich sehr enge, zwischenmenschliche Beziehungen, die die Grundlage und Vertrauensbasis für die ganze Zusammenarbeit bilden.
Eine wichtige Station auf unserer Reise war Bread4Life4Change im Township Rosendal / Kapstadt mit Bernadet und Ashley Samuels.
Da die Kriminalität in den Townships so dramatische Formen angenommen hat, wurde ich von den beiden ausdrücklich davor gewarnt, mich in die "Hotspots der Gewalt" (wie sie es nennen) zu begeben. Stattdessen traf ich Bernadet und Ashley in einem belebten Restaurant - ein für sie absolut außergewöhnlicher Ausflug in die "Welt der Touris".
Bernadet betreibt, unterstützt von ihrem Mann Ashley, die Straßenküche für Kinder in dem Township Rosendal. Unsere Spenden ermöglichen derzeit zumindest eine 14-tägige Ausgabe der warmen, sättigenden Mahlzeit. Unser Ziel bleibt weiterhin der wöchentliche Rhythmus! | |
Angesichts der vielen Kinder, die überwiegend auf der Straße leben, erscheint es uns jedoch unabdingbar, neben der lebensnotwendigen Ernährung unser Engagement für die "Ärmsten der Armen" auszuweiten. So wurde die Idee geboren, eine Kindertagesstätte (Daily Care Center D.C.C.) aufzubauen. Diese verfolgen wir nunmehr seit einigen Monaten recht zuversichtlich, denn auch hierbei würde Bernadet die tragende Rolle übernehmen. Sie sowie einige befreundete Nachbarinnen können die nötige Ausbildung vorweisen, so dass in der Zeit meines Besuchs der "erste Spatenstich" für dieses ehrgeizige Projekt gesetzt werden konnte! Wir hoffen sehr, dass dieses "jüngste Baby" unseres Vereins gut gedeihen möge.
Ein Grundsatz bleibt dabei für uns erhalten, dass die Mittel für die Straßenküche dafür nicht gekürzt werden dürfen!
Ein Nachtrag:
Vor wenigen Tagen erhielten wir verstörende Nachrichten von unserer Freundin Bernadet aus Kapstadt:
In der ersten Nachricht schickte sie uns eine Tabelle, die die Preiserhöhungen für die Lebensmittel von durchschnittlich 15 % und für Gas (mit dem sie für die Straßenküche kocht) um 20 % zeigt. Eine kaum zu lösende Aufgabe für die zum größten Teil arbeitslosen Bewohner der Townships! Auch für unseren SCHULWEG e.V. wird es dadurch immer schwieriger die regelmäßige Ausgabe der Mahlzeiten aufrecht zu erhalten. An eine eigentlich erhoffte Ausweitung ist dadurch derzeit nicht zu denken.
In einer zweiten Nachricht beschreibt Bernadet das Schicksal einer Familie in ihrer Nachbarschaft. Die Mutter war an Krebs gestorben. Der Vater hatte keine Arbeit und sah sich nicht mehr in der Lage, seine Kinder zu ernähren. In seiner Verzweiflung tötete er seine vier Kinder und dann auch sich selbst.
Auch wenn dieses Schicksal sicherlich die Spitze des Eisbergs dastellt, so ist es doch Ausdruck für die immer verzweifeltere Situation vieler Menschen in den Townships.
Für den Verein SCHULWEG e.V.
Klaus Fischer